Die Universitäten und Hochschulen in Deutschland werden immer internationaler und kulturell vielfältiger. Diese Vielfalt stellt nicht nur einen Vorteil für die Wirtschaft und Wissenschaft, sondern auch ein Potenzial für den Aufbau interkultureller Kompetenzen dar und soll somit besser gefördert werden. Allerdings kommt im universitären Kontext die Frage der interkulturellen Kompetenz meist zu kurz und bezieht sich sehr häufig nur auf die ausländischen Studierende oder auf Auslandserfahrungen. Dabei wird nicht darauf geachtet, dass die ausländischen Studierende nicht nur vielseitige Lebensgeschichten mitbringen, sondern oft mit dem Thema der Alltagsdiskriminierung konfrontiert sind. Aus diesem Grund werden zusätzliche fundierte Methoden und Plattformen benötigt, um die interkulturellen Kompetenzen bei Studierenden zu fördern.
Mit dem Projekt „Academy of Diversity“ hat unser Verein „MeineWelt“ das Ziel, eine Plattform für Austausch und gelebte Diversität zu schaffen und das Verständnis von Interkultureller Kompetenz zu ermöglichen. Das erfordert eine Auseinandersetzung mit dem Thema „Globales Lernen“ sowie mit der Frage der interkulturellen Kompetenz aus einer kritischen Perspektive. Das kann die Studierenden helfen, eigene Handlungsmöglichkeiten zu suchen und zu finden, um zu einer achtsamen und gerechteren Welt beitragen zu können. Im Rahmen des Projektes „Academy of Diversity“ hat unser Verein „MeineWelt“ einen Workshop zum Thema „Globales Lernen und globale Zusammenhänge“ am 14.09.2019 in Mannheim organisiert.
Abdou Rahime Diallo hat den Workshop als Referent geleitet. Studierende aus Worms, Heidelberg und Mannheim aus unterschiedlichen Studiengängen haben am Workshop teilgenommen. Das Ziel des Workshops „Globales Lernen und globale Zusammenhänge war die kritische Auseinandersetzung mit den globalen Zusammenhängen und deren Folgen. Dabei wurden die globalen Zusammenhänge zwischen dem Globalen Süden und dem Globalen Norden aus ökonomischen Perspektiven betrachtet. Themen wie Konsum, Produktion, Herstellung und Vermarktung von Waren mit Fokus auf Kakao, Obst und Bio Produkte wurden angesprochen, um wirtschaftliche Interdependenzen zu reflektieren. Die wichtige Frage, die dabei gestellt wurde, ist, ob die Art von Arbeit, die hinter der Produktion, Herstellung und Vermarktung von Waren steckt sowie wer davon am meisten profitiert und wer darunter leidet, wahrgenommen wird. Unter Berücksichtigung der globalen Interdependenzen aus sozialen und politischen Perspektiven wurden Themen wie Währung, Mobilität, 17 Development Sustainable Goals und moderne „Sklaverei“ diskutiert. Das Ziel war, die Reflexion der dahinter verborgenen Strukturen und Mächte: Wer setzt die Grenzen, wer entscheidet über die Entwicklung, wer hat die Kontrolle und gibt das Ziel vor? Am 29.09.2019 in Heidelberg hat der Workshop zum Thema „Einstieg ins Thema Entwicklungszusammenarbeit“. Für den Workshop haben wir Charbel Gauthé als Referent eingeladen.
Die Zielgruppe des Workshops waren junge Menschen, die sich für die entwicklungspolitische Bildungsarbeit interessieren, aber noch keine oder wenige Erfahrungen damit gemacht haben. Das Ziel war, die Vorbereitung der jungen Menschen für ein Engagement in der entwicklungspolitischen Bildungsarbeit zu unterstützen. Die Teilnehmenden haben sich mit dem Begriff „Entwicklungszusammenarbeit“ auseinandergesetzt und über die Dominanz von Machtverhältnissen und Strukturen in der „Entwicklungszusammenarbeit“ diskutiert. Sie haben aktuelle Themen der Entwicklungszusammenarbeit analysiert und sich mit den Herausforderungen der „Entwicklungszusammenarbeit“ auseinandergesetzt. Dabei war es wichtig, dass die Teilnehmenden über die eigene Positionierung gegenüber „Entwicklungszusammenarbeit“ bewusst werden und eigene Handlungsmöglichkeiten für sich definieren. Wir freuen sehr über die erfolgreiche Durchführung unseres Projektes “Academy of Diversity” sowie neue Partnerschaften und Kooperationen die dabei entstanden sind. Wir bedanken uns bei den Teilnehmenden an unseren Workshops für die Mitwirkung und die Mitarbeit bei unserem Projekt.
Zusammenfassung von Altynai Noruzova