Etwa 20 Schülerinnen und Schüler sitzen an diesem Samstag, den 08. Juni 2024, gemütlich beisammen. Gegenüber sitzt ein Lehrer, der anders ist als alle anderen: Martial Oden Bella, Experte für technologisches Unternehmertum. Doch wir befinden uns hier nicht in einem Hörsaal. Es handelt sich um einen Workshop zum Thema « Optimierung der regionalen Lebensmittelproduktion und Förderung des nachhaltigen Konsums ». Ein UNITERRA-Workshop, d.h. « von der Universität zur Erde ». Eine Initiative von MeineWelt e.V., in Partnerschaft mit PLACE for Africa und Brot für die Welt. Die Diskussionen verliefen ruhig und sachlich. Der Moderator des Workshops, Martial Oden Bella, ging auf die Frage der regionalen Lebensmittelproduktion und die Förderung eines nachhaltigen Konsums ein, der nur dann optimiert werden kann, wenn er umweltfreundlich ist und insbesondere den CO2-Fußabdruck reduziert.
Weitere Faktoren sind die Bekämpfung der Lebensmittelverschwendung, die Aufklärung der Massen, das Engagement der Gemeinschaft sowie die Nutzung technologischer Innovationen und günstiger politischer Maßnahmen. Nur wenn diese Faktoren berücksichtigt werden, kann Ernährungssicherheit erreicht werden.
Der urbane Tomatenanbau in Kamerun
Nach der Vorstellung des Projekts und der Einführung von Oden Bella war der erste Höhepunkt des Workshops die ausführliche Präsentation über den urbanen Tomatenanbau in Kamerun. Gemeinsam mit dem Ingenieur Leonel Monkam erkundeten die Teilnehmer/innen die Herausforderungen und Chancen des städtischen Tomatenanbaus. Ausgehend von den verschiedenen Tomatensorten, die es gibt (Kobras, F1 Mongal, F1 Tropimech), legte der Ingenieur den Schwerpunkt auf den technischen Ablauf (von der Vorbereitung der Baumschule bis zum Pikieren der Pflanzen), der aus der Überwachung und Pflege der Pflanzen besteht, bevor er schließlich auf die Krankheitsrisiken einging, denen die Tomatenpflanzen ausgesetzt sind. Dabei handelt es sich unter anderem um Kraut- und Knollenfäule und Bakterienwelke. Alle Erklärungen des Ingenieurs wurden in Gruppenarbeiten untermauert, bei denen jeder Teilnehmer selbst Hand an die Erde legte. Dazu gehören unter anderem Kraut- und Knollenfäule und Bakterienwelke.
Von der Theorie zur Praxis
In der praktischen Arbeit lernten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche Methoden sie anwenden müssen, um Tomatensamen zu verbreiten, damit die Baumschule besser gelingt. Diese praktische Phase bereicherte den Austausch, indem sie konkrete Perspektiven bot auf die Anwendung des erworbenen theoretischen Wissens.
Gruppenarbeiten und Vorträge
Am Nachmittag fanden Gruppenpräsentationen statt, die sich hauptsächlich auf die folgenden Fragen konzentrierten: ‘Wie können wir die städtische Landwirtschaft und den nachhaltigen Konsum fördern?’ und ‘Welche Empfehlungen können wir der Regierung, den NGOs und der Bevölkerung geben?. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zeigten ein gutes Verständnis der Thematik und hielten Vorträge zu den Themen. Die Ergebnisse ihrer Vorträge waren Vorschläge für Strategien zur Ankurbelung der städtischen Landwirtschaft und zur Förderung eines nachhaltigen Konsums in Kamerun. Es ergaben sich wichtige Empfehlungen, die sich an Regierungen, NGOs und die lokale Bevölkerung richten. Dazu gehören: die Integration der urbanen Landwirtschaft in die öffentliche Politik, die Unterstützung von Programmen für Ernteversicherungen und die Förderung von Gemeinschaftsinitiativen junger Menschen, die Förderung der Produktion von Kleinbauern sowie die Aufklärung und Sensibilisierung der Bevölkerung in Bezug auf die urbane Landwirtschaft.
Perspektiven in Richtung Nachhaltigkeit
Der Workshop über urbane Landwirtschaft in Kamerun war insofern ein Erfolg, als die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sehr aufmerksam waren und den Ausführungen des Ingenieurs mit großem Interesse folgten. Die praktischen Übungen und Vorträge unterstützten das, was im Workshop theoretisch erläutert wurde.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass der Workshop nicht nur die Herausforderungen und Chancen der städtischen Landwirtschaft in Kamerun beleuchtete, sondern auch die Grundlage für eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor sowie der Zivilgesellschaft legte, um eine widerstandsfähigere und gerechtere Zukunft der Ernährung für alle aufzubauen. Darüber hinaus war es eine Zeit des bereichernden und fruchtbaren Austauschs für Lernende wie Ngoh Epienza Bea Véronique, Studentin der ISH-Verarbeitung und Qualitätskontrolle, die hofft, « das während des Workshops erworbene Wissen zur Entwicklung ihrer Gemeinschaft zu nutzen ».