Laufende Projekte

SAMIO Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen.

SAMIO ist ein Kooperationsprojekt zur nachhaltigen Verankerung von Rassismuskritik in Mannheim. Es bringt BIPoC-Organisationen, antirassistische Initiativen, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen, um strukturellem Rassismus entgegenzuwirken und eine vielfaltsorientierte Stadtgesellschaft zu stärken.

Kernmaßnahmen sind die Vernetzung von Akteur*innen, die Durchführung einer großen Akteur*innen-Konferenz sowie die Erarbeitung eines Strategiedokuments, das konkrete Handlungsansätze für Institutionen bietet.

Das Projekt orientiert sich an den Zielen der Europäischen Städtekoalition gegen Rassismus (ECCAR) und trägt dazu bei, Vielfalt in Mannheims Stadtteilen sichtbarer und wirksamer zu machen.

Auftakt für SAMIO: Gemeinsam für eine antirassistische Stadtgesellschaft Mannheim.

Mit der Auftaktveranstaltung des Projekts SAMIO online am – Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen 2025 fiel der Startschuss für einen neuen Schritt hin zu einer diskriminierungsfreien und vielfaltsorientierten Stadtgesellschaft.

Den Auftakt bildete eine digitale Vernetzungsveranstaltung am 20. Mai 2025, zu der zahlreiche Antirassismus-Akteur*innen aus Mannheim zusammenkamen. Diskutiert wurden gemeinsame Ziele, Bedarfe und künftige Handlungsmöglichkeiten.

Bei der Auftaktveranstaltung kamen Vertreter*innen aus Politik, Verwaltung, Bildungseinrichtungen, Vereinen und migrantischen Organisationen zusammen. Auf dem Programm standen ein interaktives Quiz, Praxisbeispiele und Diskussionsrunden, in denen Erfahrungen, Herausforderungen und Handlungsstrategien geteilt wurden.

SAMIO ist ein Kooperationsprojekt zur Verankerung von Rassismuskritik in Mannheimer Strukturen. Ziel ist es, strukturellem Rassismus entgegenzuwirken und Institutionen aus Verwaltung, Zivilgesellschaft und Communitys dabei zu unterstützen, Antirassismus nachhaltig in ihrer Arbeit zu verankern. Das Projekt orientiert sich an den Zielen der ECCAR (Europäische Städtekoalition gegen Rassismus) und knüpft an die Arbeit des Arbeitskreises „Struktureller Rassismus“ an, der bereits 2021 unter Leitung von Diaspora Policy Interaction ins Leben gerufen wurde. SAMIO versteht sich als praxisnahes, communitybasiertes und institutionell wirksames Projekt, das über reine Diskussionen hinausgeht. Es will konkrete Handlungsstrategien entwickeln, die in der Praxis Wirkung zeigen. Im weiteren Verlauf des Jahres sind eine Akteur*innen-konferenz im November2025 geplant, bei denen Ergebnisse vorgestellt und Perspektiven für die Verstetigung des Prozesses diskutiert werden.

SAMIO knüpft an eine lange Tradition des antirassistischen Engagements in Mannheim an und wird von einem breiten Bündnis erfahrener Organisationen getragen:

  • Black Academy (MeineWelt e.V. & PLACE e.V.) – Koordination des Projekts
    • Nicole Amoussou, Abdoul Boukari und Audrey Noukeu
  • we act – Community-basierte, rassismuskritische Beratung
    • Ulrike Wischnewski und Carmen Montes
  • Eine-Welt-Forum Mannheim
    • Susanne Kammer und Philomène Heller
  • SIMAMA STEH AUF e.V. – Interkulturelles Promotor*innenprogramm
    • Dr. Rajya Karumanchi-Dörsam
  • Stadt Mannheim – Beauftragte für Integration und Migration / Mannheimer Bündnis für ein Zusammenleben in Vielfalt
    • Sylvia Löffler
  • AK Kolonialgeschichte Mannheim / save me
    • Anne Dell

Gemeinsam repräsentieren sie die Vielfalt und Kompetenz der antirassistischen Zivilgesellschaft Mannheims – und setzen ein starkes Zeichen für Kooperation, Sichtbarkeit und strukturelle Veränderung.

Erste Denkfabrik des Projekts SAMIO: Gemeinsam Strategien gegen strukturellen und institutionellen Rassismus entwickeln

Am 23. Juni 2025 fand in Mannheim die erste Denkfabrik des Projekts SAMIO – Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen statt. Unter dem Motto „Solidarisch, kritisch und kreativ gegen institutionellen Rassismus in Mannheim“ kamen Engagierte aus verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen zusammen, um über Rassismus im Kontext von Sicherheit und Polizeiarbeit zu diskutieren.

Die Veranstaltung wurde in den Räumen des Landesverbands Deutscher Sinti und Roma (B7, 16) durchgeführt und diente als Raum für Reflexion, Wissensaustausch und strategische Zusammenarbeit. Ziel war es, Stimmen aus Verwaltung, Bildung, Kultur, Gesundheit, Zivilgesellschaft und Communitys zusammenzubringen und gemeinsame Handlungsansätze zu entwickeln.

Vielfalt der Teilnehmenden und Perspektiven

Zahlreiche Vertreter*innen aus unterschiedlichen Institutionen, Organisationen und Netzwerken beteiligten sich:

  • Stadtverwaltung Mannheim, Migrationsbeirat II, Fachbereich 15 Diversität & Integration
  • Verbände & Zivilgesellschaft: LAKA, ADB, Eine-Welt-Forum Mannheim, AK Kolonialgeschichte, Initiative 2. Mai, KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V., Mutig Kultur, BIPoC Parents, KfD, Dangarad, PLUS, Mapathons
  • Bildung & Wissenschaft: Bildungsberatung, Jugendkulturzentrum Forum, Wisse
  • Gesundheit & Soziales: Seniorenzentrum Ida Scipio, Gesundheitsberater*innen, Pflegekräfte
  • Kultur & Medien: Künstlerinnen, Referentinnen, Radioschaffende, Wissenschaftskommunikator*innen
  • Unternehmen & Coaching: systemische Coaches, Diversity-Trainer*innen

Diese breite Beteiligung machte deutlich: Antirassismus ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die in allen Bereichen – von Bildung über Gesundheit bis hin zu Sicherheit und Verwaltung – verankert werden muss.

Zentrale Themen und Forderungen

In Kleingruppen wurden zentrale Fragen bearbeitet:

  • Welche strukturellen Veränderungen braucht es in Mannheim, um Polizeirassismus wirksam zu bekämpfen?
  • Welche konkreten Maßnahmen können städtische Akteure und die Zivilgesellschaft ergreifen?
  • Welche bestehenden Angebote und Akteur*innen leisten bereits wichtige Arbeit in diesem Feld?

Die Teilnehmenden formulierten eine Vielzahl an Vorschlägen und konkreten Handlungsideen, darunter:

  • Einrichtung einer unabhängigen Beschwerde- und Beratungsstelle für Betroffene von Polizeigewalt
  • Barrierefreie Wege zur Anzeige und Rechtshilfefonds zur Unterstützung der Opfer
  • Regelmäßige antirassistische Schulungen für Mitarbeitende in Polizei, Verwaltung, Krankenhäusern und Bildungseinrichtungen
  • Verpflichtende Dolmetsch-Angebote und neutrale Beschwerdestellen in Kliniken
  • Bildungsformate über Rechte bei Polizeikontrollen und öffentliche Sensibilisierungskampagnen
  • Unabhängige Kontrollstellen und Studien zu Polizeirassismus
  • Ein Gedenkort für Opfer von Polizeigewalt in Mannheim

Raum für Dialog

Neben der inhaltlichen Arbeit bot die Denkfabrik auch Gelegenheit zur Vernetzung und Wissensvermehrung. Viele Teilnehmende äußerten den Wunsch nach regelmäßigen Treffen, um den Austausch zu vertiefen und konkrete Projekte gemeinsam umzusetzen.

Die Ergebnisse der Denkfabrik fließen in die Akteur*innenkonferenz im November 2025 ein. Dort werden die Erkenntnisse und Forderungen gebündelt und in ein gemeinsames Strategiedokument zur Stärkung von Antirassismus in Mannheim überführt.

Zweite SAMIO-Denkfabrik: Rassismuskritische Bildung in Mannheim gestalten

Am 30. September 2025 fand in Mannheim die zweite Denkfabrik im Rahmen des Projekts SAMIO – Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen statt. Nach der ersten Denkfabrik im Juni zum Thema Polizeigewalt widmete sich diese Sitzung einem zentralen gesellschaftlichen Bereich: der rassismuskritischen Bildung.

Ziel war es, gemeinsam Wege zu finden, wie Schulen, Kitas, Hochschulen, kulturelle Einrichtungen und Erwachsenenbildung langfristig rassismuskritischer werden können – in ihren Strukturen, Inhalten und im alltäglichen Handeln.

Bildung als Schlüssel zu gesellschaftlicher Veränderung

Die zweite Denkfabrik brachte erneut zahlreiche Akteurinnen aus Bildung, Wissenschaft, Kultur, Verwaltung und Zivilgesellschaft zusammen. Vertreten waren u. a. die Black Academy, das Antidiskriminierungsbüro Mannheim, das Eine-Welt-Forum Mannheim, SIMAMA STEH AUF e.V., der Landesverband Deutscher Sinti und Roma, die Stadt Mannheim, Mutig Kultur, weact, KulturQuer QuerKultur Rhein-Neckar e.V. und weitere Bildungsträgerinnen.

Impulse kamen von Şüheda Erkuş (Antidiskriminierungsbüro Mannheim), Slavica Husseini (Landesverband Deutscher Sinti und Roma Baden-Württemberg, Bildungsberaterin im ReFIT-Schulprojekt) und Kamady Fofana, Lehrer und erfahrener Bildungsreferent für Antirassismus.

Sie gaben eindrucksvolle Einblicke in ihre Arbeit, in bestehende Herausforderungen sowie in Strategien, wie pädagogische Fachkräfte und Lernorte gestärkt werden können.

Zentrale Fragen und Schwerpunkte der Diskussion

In der anschließenden Gruppenarbeit diskutierten die Teilnehmenden Fragen wie:

  • Wie kann die Stadt Mannheim Bildungseinrichtungen dabei unterstützen, rassismuskritischer zu werden?
  • Welche strukturellen Veränderungen braucht es in Schule, Kita, Hochschule, Verwaltung und Kultur?
  • Wie können BIPoC-Perspektiven systematisch eingebunden werden?
  • Welche Hindernisse im Bildungssystem reproduzieren Rassismus – bewusst oder unbewusst?

Die Diskussion zeigte klar: Rassismus ist kein individuelles, sondern ein strukturelles Problem, das sich durch Bildungsinstitutionen zieht – von der frühkindlichen Erziehung bis zur universitären Lehre.

Ergebnisse und Forderungen

Die Gruppen entwickelten vielfältige Ideen, darunter:

  • Verankerung rassismuskritischer Bildung in Lehrplänen und Ausbildungscurricula
  • Regelmäßige Fortbildungen für Lehrkräfte und pädagogisches Personal
  • Feste Ansprechpartner*innen und Netzwerke für Antirassismus in Bildungseinrichtungen
  • Monitoring- und Beschwerdestrukturen, die transparent und zugänglich sind
  • Stärkere Einbindung von BIPoC-Expertise in Gremien, Projekten und Bildungsprogrammen
  • Mehr Sichtbarkeit bestehender Initiativen durch gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit

Viele Teilnehmende betonten die Bedeutung einer verlässlichen Unterstützung durch Stadt und Politik, etwa durch feste Stellen, Finanzierung und strukturelle Förderung.

Der Blick nach vorn

Die Denkfabrik endete mit einem klaren Signal: Bildung spielt eine Schlüsselrolle, wenn Mannheim zu einer wirklich rassismuskritischen Stadtgesellschaft werden soll.

„Rassismuskritische Bildung ist kein Zusatzthema – sie gehört ins Zentrum jeder Bildungsarbeit“, so das SAMIO-Team der Black Academy.

Die Ergebnisse der zweiten Denkfabrik fließen nun in das SAMIO-Strategiedokument ein, das gemeinsam mit allen Beteiligten beim Arbeitstreffen am 23. Oktober 2025 weiterentwickelt und bei der Akteur*innenkonferenz am 15. November 2025 vorgestellt wird.

📅 Nächste Schritte:

  • Arbeitstreffen zum Strategiedokument: 23. Oktober 2025, 17:00–19:00 Uhr
  • Akteur*innenkonferenz: 15. November 2025, Mannheim

📧 Kontakt: info@black-academy.org

🌍 Hashtags: #SAMIO #Antirassismus #Bildung #Mannheim #Denkfabrik #RassismuskritischeBildung #Zivilgesellschaft #BlackAcademy

📅 Save the Date

SAMIO-Akteur*innenkonferenz – Mannheim, 15. November 2025

„Von der Berliner Konferenz zur Mannheimer Konferenz“ –

Gemeinsam für eine gerechte und rassismuskritische Stadtgesellschaft

Am 15. November 2025 lädt das SAMIO-Team (Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen) zur großen Akteur*innenkonferenz nach Mannheim ein.

🗓 Datum: Samstag, 15. November 2025

📍 Ort: Mannheim (Ort wird noch bekannt gegeben)

⏰ Uhrzeit: 09:30 – 17:00 Uhr

Im Jahr 1884 begann in Berlin die sogenannte „Kongo-Konferenz“ – ein Ereignis, das zur Aufteilung Afrikas durch europäische Mächte führte und den Beginn der kolonialen Ausbeutung markierte. Mehr als 140 Jahre später erinnern wir uns an diese Geschichte – nicht um sie zu wiederholen, sondern um sie umzuschreiben.

Die SAMIO-Akteur*innenkonferenz 2025 setzt genau hier an:

Sie versammelt Akteur*innen aus Verwaltung, Bildung, Kultur, Gesundheit, Zivilgesellschaft und Communitys, die sich heute dafür einsetzen, strukturellen und institutionellen Rassismus zu überwinden und die Zukunft gemeinsam neu zu gestalten.

Themen & Ziele

  • Präsentation der Ergebnisse der SAMIO-Denkfabriken
  • Strategien für die Verankerung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen
  • Austausch zwischen Verwaltung, Politik und Zivilgesellschaft
  • Dialog über Erinnerung, Verantwortung und strukturellen Wandel

💬 Warum diese Konferenz wichtig ist

Die Berliner Konferenz teilte Afrika – die Mannheimer Konferenz will vernetzen, verbinden und heilen.

Sie schafft Raum für Begegnung, Dialog und Zukunftsperspektiven – für eine Stadt, die Vielfalt als Stärke versteht und Rassismus aktiv abbaut.

📧 Anmeldung:

per E-Mail an info@black-academy.org

🖤 SAMIO – Stärkung von Antirassismus in Mannheimer Institutionen und Organisationen

In progress…

PARTNERORGANISATION