Wasser, Hygiene und Sanitärversorgung sind das Herzstück einer nachhaltigen Entwicklung. Sie sind für das Überleben der Menschen und des Planeten unerlässlich und gehören zu den wirksamsten Mitteln, um das Risiko der Übertragung von Krankheiten zu verringern, ein besseres Leben auf der Erde zu gewährleisten und die Nachhaltigkeit der globalen Ressourcen sicherzustellen. Mangelnde sanitäre Einrichtungen schaffen eine Fülle von Gesundheitsrisiken.
In diesem Bewusstsein und mit dem Ziel, gute Praktiken im Bereich der sanitären Grundversorgung zu fördern, initiierten Meinewelt e.V. und PLACE for Africa einen Austauschworkshop zum Thema “Sanitäre Grundversorgung als gemeinsame Aufgabe”. Der Austausch mit rund 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern fand unter der Leitung von Amina TALL, einer in Deutschland lebenden Umweltaktivistin, statt. An der Sitzung nahmen aktiv teil : Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft und von Institutionen, die in Benin, Burkina Faso, Kamerun, Senegal und Deutschland für die sanitäre Grundversorgung zuständig sindl. In ihren einleitenden Worten stellte Amina TALL die Fortschritte vor, die in den afrikanischen Ländern im Bereich der sanitären Grundversorgung erzielt wurden. Sie hob die Fälle Benin und Togo hervor und betonte die derzeitige Pläne in Benin für eine bessere Verwaltung der Wasserressourcen. In Benin nannte sie als Beispiel das Regenwasserprogramm von Cotonou (PAPC), das einen wichtigen Schritt im Aufbau und in der Entwicklung der Stadt darstellt. Ziel dieses Programms ist es, das Phänomen der Überschwemmungen und ihre Folgen in der Stadt Cotonou zu verringern, eine Wasserableitung zu gewährleisten, die eine Verbesserung der sanitären Bedingungen ermöglicht, und die Lebensqualität der Bewohner mehrerer benachteiligter Anlieger Viertel durch damit verbundene Stadtentwicklungsmaßnahmen zu verbessern. Ein echtes Beispiel, dem die Nachbarstaaten folgen sollten, um die Probleme der Abwasserentsorgung in vielen afrikanischen Ländern wirksam in Angriff zu nehmen.
Darüber hinaus bezogen sich ihre Ausführungen auch auf die Schwierigkeiten, mit denen die lokalen Gemeinschaften im Hinblick auf die Probleme im Zusammenhang mit dem Klimawandel konfrontiert sind. In der Tat sind Überschwemmungen in afrikanischen Ländern die am häufigsten wiederkehrenden Naturkatastrophen, die in letzter Zeit immer schlimmer werden und nicht nur die Kulturen der Opfer zerstören, sondern sie auch zu Obdachlosen und Klimaflüchtlingen machen. Amina TALL betonte in ihren Ausführungen, dass es wichtig sei, geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um die lokalen Gemeinschaften besser in die Sanierungsprogramme dieser Länder einzubeziehen.
Ihre Beiträge führten zu einer Diskussion mit den Teilnehmerinnen und Teilnehmern über Jugendinitiativen inverschiedenen Gemeinden, die sich für eine bessere Abfall- und Regenwasserbewirtschaftung und den Schutz der Umwelt einsetzen. An der Sitzung nahm auch Jeannette Bosingizi aus Kamerun teil, die 2012 den Preis “Femme Courage” erhielt und in der Demokratischen Republik Kongo eine Referenz im Kampf für Sanierung gesundheitsgefährdender Stadtbezirke geworden ist. In ihrem Schlusswort erläuterte Amita TALL, wie die Mitglieder einer Gemeinschaft in die Sanierung einer Stadt einbezogen werden können. Am Ende des Workshops wurden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Modellen für Solidargemeinschaften aus Kamerun, Benin, Togo, Gambia und Deutschland vertraut gemacht.
Diese Initiative ist Teil des Projekts Migration meet sustainable development, mit dem der Beitrag von Migranten zur Umsetzung der Agenda 2030 gefördert werden soll. Durch dieses Projekt werden 17 Veranstaltungen zu den 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung in Form von Rundtischgesprächen, Workshops, digitalen Kampagnen usw. organisiert. Das Projekt wird von der DSEE (DEUTSCHE STIFTUNG FÜR ENGAGEMENT UND EHRENAMT) unterstützt, um die Beteiligung von Menschen mit Migrationshintergrund in den Städten Mannheim, Lampertheim und Worms zu stärken.